Akne vulgaris wird zum einen durch genetische Faktoren und zum anderen durch umweltbedingte Faktoren beeinflusst. Aktuell werden mögliche Verbindungen zwischen diesen beiden Polen erforscht. Dermatologen und Pathologen der Universität Alexandria (Ägypten) haben einige Biomoleküle genauer unter die Lupe genommen, die ein Schlüssel für das Verstehen dieser Zusammenhänge sein könnten. Über den Einfluss der Ernährung auf Akne wird seit langem trefflich diskutiert. Einige Faktoren aus dem Bereich der Ernährung werden durch aktuelle Studien inzwischen mit Akne in Verbindung gebracht. Darunter eine hohe glykämische Last, die Nahrungsmittel mit sich bringen, welche den Blutzuckerspiegel rasch, stark ansteigen lassen. Und Dermatologe Naglaa Fathi Agamia und Kollegen sind noch weiteren Einflussfaktoren nachgegangen.
Die Wissenschaftler der Universität Alexandria vermuten früheren Studien zufolge, die gegenseitigen Einflüsse und Interaktionen der Biomoleküle IGF-1 (insulin-like growth factor 1), FoxO1 (forkhead box transcription factor O1) and mTOR (mammalian target of rapamycin) könnten Schlüsselfaktoren für Akne vulgaris sein. Agamia und Kollegen haben deshalb in der Haut bzw. im Blut von Aknepatienten und von Kontrollpersonen ohne Akne nach diesen Biomolekülen gefahndet. Im Blut der Aknepatienten fanden sich dann auch deutlich höhere IGF-1-Spiegel als bei den Kontrollpersonen. Auch das Proteinmolekül FoxO1 wurde im Zellplasma der Hautzellen vermehrt hergestellt. Und auch mTOR wurde in den Zellen von Aknepatienten verstärkt produziert. Auch eine hohe glykämische Last in der Ernährung mit starkem Blutzuckerspiegeleffekt führte zu erhöhten Werten bei diesen Biomolekülen.
Aus den sehr wissenschaftlich klingenden Ergebnissen ließen sich den Forschern zufolge durchaus praktische Empfehlungen für eine mögliche Einflussnahme auf die Akne mittels der Ernährung ableiten. Danach sollte die Aufnahme der Gesamtkalorien „normalisiert“, die glykämische Last gesenkt – also überwiegend Nahrungsmittel verzehrt werden, die den Blutzuckerspiegel nicht so rasch und so stark ansteigen lassen -, und die Proteinaufnahme aus Milchprodukten beschränkt werden.
Quelle:
Redaktion hautstadt; “Skin expression of mammalian target of rapamycin and forkhead box transcription factor O1, and serum insulin-like growth factor-1 in patients with acne vulgaris and their relationship with diet”, Agamia, N.F., Abdallah, D.M., Sorour, O., Mourad, B. and Younan, D.N., British Journal of Dermatology 2016, 174: 1299–1307. doi: 10.1111/bjd.14409