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Bei Allergieneigung in der Familie: Eincremen von Anfang an senkt Babys Risiko für Neurodermitis

Bei ihrem Kind alles richtig machen, dass ist der Wunsch aller Eltern.
3. Oktober 2017

Bei ihrem Kind alles richtig machen, dass ist der Wunsch aller Eltern. Wie aber geht man mit der Hautpflege des Babys um, wenn in der Familie das Risiko für eine Neurodermitis besteht? Die Haut des Säuglings ist ja noch sehr zart und dünn. Studien weisen jetzt darauf hin, dass (diese) Säuglinge davon profitieren, wenn sie von Anfang an täglich am ganzen Körper eingecremt werden. Dies gilt vor allem für Kinder, die ein erhöhtes Risiko für Neurodermitis tragen. Den Studien zufolge, senkt eine regelmäßige Basispflege die Gefahr für ein Auftreten der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung deutlich.

Neurodermitis tritt bei etwa einem Drittel der erblich vorbelasteten Neugeborenen innerhalb des ersten Lebensjahres auf. Als wichtige vorbeugende Maßnahmen gelten u.a. Nichtrauchen und Stillen bis zum Ende des vierten Lebensmonats. Und neueren Studien zufolge kann auch eine angepasste Basispflege dazu beitragen, das Risiko für das Auftreten von Neurodermitis zu reduzieren. So entwickelten Neugeborene, die im Rahmen einer amerikanisch-britischen Studie täglich mindestens einmal am ganzen Körper eingecremt wurden, innerhalb der ersten sechs Lebensmonate nur halb so häufig eine Neurodermitis wie die Babys aus der Kontrollgruppe, deren Eltern Hautpflegeprodukte bedarfsweise einsetzten. Alle Neugeborenen hatten einen Elternteil, der an Asthma, Heuschnupfen oder Neurodermitis litt und trugen damit ein hohes Risiko für die chronisch-entzündliche Hauterkrankung. Die Wissenschaftler führen den Effekt darauf zurück, dass die Hautbarriere bei erblicher Veranlagung auch ohne sichtbare Anzeichen bereits anfällig ist und zu Entzündungen neigt. Das Eincremen hilft vermutlich der noch unreifen Hautbarriere von Säuglingen, sich zu stabilisieren. Die Basispflege muss innerhalb der ersten Lebenswochen beginnen und konsequent durchgeführt werden. Im Rahmen einer Babymassage können Eltern das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden.

Babypflegeprodukte wie Cremes oder Lotionen müssen strenge Kriterien erfüllen. Sie enthalten oftmals hochwertige Pflanzenöle wie zum Beispiel Mandelöl oder auch Sonnenblumenöl sowie entzündungshemmende Inhaltsstoffe wie Panthenol oder Calendula. Verzichtet werden sollte dagegen soweit wie möglich auf eher kritische Stoffe wie allergieverdächtige Duftstoffe, Farbstoffe, Konservierungsmittel oder Paraffin. Einige Produkte tragen ein Siegel der Deutschen Haut- und Allergiehilfe e.V. (DHA). Laut DHA können Eltern hier sicher sein, dass diese für sensible und sogar allergisch veranlagte Babyhaut geeignet sind.

Quelle:
Redaktion hautstadt; „S3-Leitlinie Allergieprävention – Update 2014”, AWMF-Register Nr. 061/016, aktueller Stand 2014; „A pilot study of emollient therapy for the primary prevention of atopic dermatitis”, Simpson et al., J Am Acad Dermatol 2010, 63(4):587-93; “Emollient enhancement of the skin barrier from birth offers effective atopic dermatitis prevention”, Simpson et al., J Allergy Clin Immunol 2014, 134(4):818-23; “Application of moisturizer to neonates prevents development of atopic dermatitis”, Horimukai et al., J Allergy Clin Immunol 2014, 134(4):824-30. Weitere Infos: kostenfreie Broschüre „Babys Haut gesund pflegen“ bei DHA e.V., Heilsbachstraße 32, 53123 Bonn, www.dha-hautpflege.de