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Lebensstil beeinflusst Psoriasis – mittels Ernährung und körperlicher Aktivität die Erkrankung bessern

In der Behandlung von mittelschwerer und schwerer Psoriasis spielen heute neben wirksamen Medikamenten auch Fragen des Lebensstils eine Rolle.
2. November 2017

In der Behandlung von mittelschwerer und schwerer Psoriasis spielen heute neben wirksamen Medikamenten auch Fragen des Lebensstils eine Rolle. Es gibt deutliche Hinweise darauf, dass eine Verbesserung des Lebensstils beispielsweise durch mehr Bewegung oder Nichtrauchen sich in mehrerlei Hinsicht positiv auf die chronisch entzündliche Hauterkrankung auswirkt. Die positiven Wirkungen reichen von einer Verringerung der Erkrankungsschwere, über ein geringeres Risiko für gefährliche Begleiterkrankungen z.B von Herz und Kreislauf bis hin zur Verringerung des Risikos überhaupt eine Psoriasis zu bekommen. Gute Gründe für Patienten und Ärzte hier genauer hinzuschauen.

Eine große amerikanische Studie, die Nurses’ Health Study (NHS) II, mit mehr als 116.000 Teilnehmerinnen zeigte beispielsweise für Raucherinnen ein um 78 Prozent höheres Risiko, Psoriasis zu bekommen. Auch Biertrinkerinnen bekamen häufiger Schuppenflechte. Andere Studien hatten bereits ähnliches für Männer gezeigt. Neben Rauchen und Alkohol sowie der Psoriasis-Erkrankung selbst, ist auch ein hoher BMI, also starkes Übergewicht, ein Risikofaktor für Psoriasis. Wer schon Psoriasis hat, kann nicht nur die Schwere seiner Hauterkrankung verringern und die nötige Medikation senken, sondern darüber hinaus auch Begleiterkrankungen vorbeugen, wenn er seinen Lebensstil verbessert. Denn die oben genannten Risikofaktoren für Psoriasis sind ja bekanntlich auch Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes, schon für Menschen ohne die Entzündungsproblematik der Psoriasis.

Was also tun? In einer italienischen Studie gelang es 303 übergewichtigen Psoriasispatienten durch ein angeleitetes Programm zur Ernährungsumstellung und regelmäßigen Bewegung ihren Psoriasis Area and Severity Index (PASI)-Wert um durchschnittlich 48 Prozent zu reduzieren. Bereits in einer Gruppe, die nur entsprechende Informationen erhielt, was man tun könnte, und dies ggf. selbsttätig umsetzen musste, verbesserte sich der PASI-Wert um ein Viertel (25,5 Prozent). Darüber hinaus senken regelmäßige Bewegungsaktivität, gesunde Ernährung (inkl. wenig Alkohol), Gewichtsreduktion bei Adipositas und Nichtrauchen das Risiko für gefürchtete Begleiterkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Diabetes. Und verbessern – ganz nebenbei – auch die Lebensqualität. Ein erster und entscheidender Schritt könnte sein: (möglichst) drei- bis fünfmal pro Woche 30 bis 40 Minuten in leichte Bewegung zu kommen. Das kann auch Etappenweise im normalen Alltag passieren: z.B. Treppe statt Aufzug nutzen oder am Schreibtisch die Beine und Füße bewegen.

Quelle:
Redaktion hautstadt; “Smoking and the risk of psoriasis in women: Nurses’ Health Study II”, Setty AR, Curhan G, Choi HK., Am J Med. 2007, 120: 953-959; “Alcohol intake and risk of incident psoriasis in US women: A prospective study”, Qureshi AA, Dominguez PL, Choi HK et al., Arch Dermatol. 2010, 146: 1364-1369; “Diet and physical exercise in psoriasis: a randomized controlled trial”, Naldi, L., Conti, A., Cazzaniga, S. et al., Br J Dermatol. 2014, 170: 634-642, doi: 10.1111/bjd.12735