BAMSE-Projekt: Neurodermitis und Handekzem – Ein starker Zusammenhang

Wer in der Kindheit Neurodermitis hatte, hat ein stark erhöhtes Risiko als Jugendlicher ein Handekzem zu entwickeln. Das hat eine Studie des Karolinska Institutet, Institut für Umweltmedizin in Stockholm (Schweden), deutlich gemacht.
24. November 2016

Wer in der Kindheit Neurodermitis hatte, hat ein stark erhöhtes Risiko als Jugendlicher ein Handekzem zu entwickeln. Das hat eine Studie des Karolinska Institutet, Institut für Umweltmedizin in Stockholm (Schweden), deutlich gemacht. Im Rahmen einer langjährigen internationalen Geburtskohorten-Studie zu Asthma und Allergien namens BAMSE, deren junge Teilnehmer inzwischen die Pubertät erreicht haben, konnten die Forscher fast 3.000 Jugendliche befragen. Dabei wurde ein starker Zusammenhang zwischen Neurodermitis als Kind und Handekzemen als Jugendlicher mehr als deutlich.

Unter den befragten Jugendlichen der BAMSE-Studie hatten 5,2 Prozent (152 Personen) im Alter von 16 Jahren ein Handekzem. Fast drei Viertel von ihnen hatten als Kind Neurodermitis gehabt oder litten noch immer unter der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung. Mehr als die Hälfte hatte als Kind Asthma oder Heuschnupfen. Für Jugendliche, die in der Kindheit Neurodermitis gehabt hatten, war das Risiko ein Handekzem zu entwickeln verdreifacht. Wer als Kind eine schwere Neurodermitis hatte oder wer als Jugendlicher noch immer unter der auch als atopische Dermatitis bezeichneten Hauterkrankung litt, für den stieg das Risiko für ein Handekzem sogar auf das fünf- bis sechsfache an. Eine Verbindung des Handekzems bei Jugendlichen zu Asthma oder Heuschnupfen, zu spezifischen Immunglobulinen (IgE) im Blut oder zum Alter in dem die Neurodermitis-Erkrankung begonnen hatte, ergab die Auswertung der Studiendaten nicht. Auch ein Zusammenhang zu allergischen Erkrankungen der Eltern ließ sich nicht nachweisen.

Quelle:
Redaktion hautstadt; “Hand eczema and atopic dermatitis in adolescents: a prospective cohort study from the BAMSE project”, Grönhagen, C., Lidén, C., Wahlgren, C.-F., Ballardini, N., Bergström, A., Kull, I. and Meding, B., British Journal of Dermatology 2015, 173: 1175–1182. doi: 10.1111/bjd.14019