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Berufskrankheit heller Hautkrebs: Bereits 5.500 Verdachtsanzeigen – Forschungsprojekt GENESIS-UV untersucht UV-Belastung

Erst seit dem 1. Januar 2015 steht der helle Hautkrebs durch UV-Strahlung auf der amtlichen Liste der Berufskrankheiten.
17. August 2017

Erst seit dem 1. Januar 2015 steht der helle Hautkrebs durch UV-Strahlung auf der amtlichen Liste der Berufskrankheiten. Seither erhielten Berufsgenossenschaften und Unfallkassen bereits 5.531 Verdachtsanzeigen. Betroffen sind vor allem Beschäftigte, die im Freien arbeiten. Die Träger der gesetzlichen Unfallversicherung in Deutschland, die Berufsgenossenschaften und Unfallkassen, sehen sich damit vor besondere Herausforderungen gestellt, berichtet Dr. Joachim Breuer, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV): “Wann ist ein Hautkrebs durch die Arbeit im Freien verursacht und wie lässt sich das feststellen?“ Bei diesen Fragen soll nun die GENESIS-Messkampagne zur UV-Belastung bei Arbeit im Freien weiterhelfen.

Das Wissen über die Strahlungsdosis bei Tätigkeiten im Freien ist bislang gering. Es liegen weltweit nur einige wenige, regional begrenzte Studien vor. Das Forschungsprojekt GENESIS-UV (von GENeration and Extraction System for Individual expoSure) soll die Strahlungsdosis an möglichst vielen verschiedenen Außenarbeitsplätzen ermitteln und bewerten. Dazu hat das Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) ein Messsystem entwickelt, mit dem sich die UV-Belastung direkt an der Person über eine komplette Arbeitsschicht messen lässt, ohne dass Einschränkungen während der Tätigkeit entstehen. Die Testpersonen erhalten ein Datenlogger-Dosimeter und einen Tablet-PC. Das System erfasst UV-Belastungsdaten automatisch zwischen 07:30 Uhr und 17:30 Uhr und leitet sie am Ende jeder Arbeitswoche zur Auswertung weiter. So erhält das IFA wochenaktuelle Messwerte aus allen Regionen Deutschlands. Die Auswertung der Daten geschehe anonym, nur mit Blick auf die untersuchte Tätigkeit. Ein Rückschluss auf einzelne Personen sei ausgeschlossen, versichert das IFA. 600 Probanden und Probandinnen wurden bislang mit dem System ausgestattet. Seit 2014 wurden an 65.000 Messtagen Daten gesammelt, die werden nun ausgewertet. Weitere Details zu den Ergebnissen erscheinen unter www.genesis-uv.eu.

Quelle:
Redaktion hautstadt; Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) – Spitzenverband der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen, Berlin