Wenn Akne entsteht, hat das Immunsystem dabei ein gewichtiges Wörtchen mitzureden. Damit das Immunsystem arbeiten kann und die Körperabwehr funktioniert, werden Botenstoffe und sog. Zytokine hergestellt und „auf die Reise“ geschickt. Binden diese an Rezeptoren bestimmter Zellen, lösen sie weitere Immunvorgänge aus. Einige fördern so Entzündungen. Solche Vorgänge spielen auch bei der Entstehung von Akne eine wichtige Rolle. Doch was da bei Akne genau passiert, darüber ist das Wissen immernoch begrenzt. Dermatologen und Pathologen der Istanbul Medeniyet Universität und der Gaziosmanpasa Universität in Tokat (Türkei) sind dem Wirken bzw. Vorhandensein einiger Entzündungsbotenstoffe und Zytokine in unterschiedlichen Akneläsionen nachgegangen.
Die Botenstoffe, die dabei eine Rolle spielen, haben so schöne Namen wie Matrix-Metalloproteinasen (kurz MMP-1 und MMP-2) oder Tumornekrosefaktor-α (TNF-alpha). Die Forscher haben die verschiedenen Akneläsionen auf diese Entzündungsbotenstoffe hin abgeklopft. Sie untersuchten die rötlichen, juckenden Knötchen (Papeln), die Eiterbläschen (Pusteln), die größeren Knoten (> 0,5 cm) und die Mitesser und stellten dabei Unterschiede fest. Die beiden Entzündungsbotenstoffe MMP-1 und TNF-α waren in den verschiedenen Läsionen in unterschiedlichen Mengen enthalten, so der Bericht im International Journal of Dermatology. Die höchsten MMP-1-Spiegel fanden die Forscher um die Erstautorinnen Pathologin Seyma Ozkanli und Dermatologin Ayse Serap Karadag von der Istanbul Medeniyet Universität in den größeren Knoten, die niedrigsten in den Mitessern. Die TNF-α-Spiegel waren ebenfalls in den Knoten am höchsten und am niedrigsten in den Papeln. Die Forschergruppe hofft damit auf der Spur neuer Behandlungsoptionen gegen Akne zu sein.
Quelle:
Redaktion hautstadt; “A comparative study of MMP-1, MMP-2, and TNF-α expression in different acne vulgaris lesions”, Ozkanli, S., Karadag, A. S., Ozlu, E., Uzuncakmak, T. K., Takci, Z., Zemheri, E., Zindancı, I. and Akdeniz, N., International Journal of Dermatology 2016, 55: 1402–1407, doi: 10.1111/ijd.13275