Forschungsgruppe Sphingolipide: (Haut-)Infektionen erforschen und besser unter Kontrolle bringen

Wenn Viren, Bakterien und andere Krankheitserreger den Menschen infizieren, spielen sogenannte Sphingolipide eine wichtige Rolle.
3. Mai 2018

Wenn Viren, Bakterien und andere Krankheitserreger den Menschen infizieren, spielen sogenannte Sphingolipide eine wichtige Rolle: Nach dem Kontakt mit den Erregern lösen diese Moleküle Veränderungen in den Zellmembranen aus, die für das weitere Krankheitsgeschehen bedeutsam sind. Diese Veränderungen sichtbar zu machen, sie zu beobachten und neue Therapieansätze daraus abzuleiten, ist das Ziel der Forschungsgruppe „Sphingolipid dynamics in infection control“. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die Gruppe, die im Jahr 2013 mit Teams der Universitäten Würzburg und Duisburg-Essen ihre Arbeit aufgenommen hat, erneut mit 2,9 Mio. Euro.

Im Fokus der Projekte stehen unterschiedliche Erreger: Darunter die Auslöser von Wundinfektionen, wie Staphylokokken, und die Erreger der Gonorrhoe, auch „Tripper“ genannt, die Gonokokken, sowie die Masernviren. Auch die Erreger von Hirnhautentzündungen (Meningokokken) und der Tuberkulose (Mycobakterien) werden untersucht. Die bisherigen Ergebnisse seien ermutigend, berichten die Forscher um Sibylle Schneider-Schaulies, Virologie-Professorin an der Universität Würzburg und Sprecherin der Forschergruppe. Die Wissenschaftler testen inzwischen erste Hemmstoffe, die am System der Sphingolipide angreifen. Die Hoffnung der Forscher ist es, die Infektionen damit zukünftig möglicherweise besser unter Kontrolle bringen zu können.

Sphingolipide sind wichtige Bestandteile der Zellmembran; Beispiele sind sogenannte Ceramide. Zelluläre Membranen müssen einerseits sehr flexibel andererseits sehr stabil sein. Hierbei haben Sphingolipide regulierende Funktion. Außerdem sind sie daran beteiligt, dass Zellen sich untereinander erkennen. Kommen sie in Kontakt mit Bakterien oder Viren, leiten sie Veränderungen in den Zellmembranen ein, die das weitere Krankheitsgeschehen beeinflussen. Hier könnten neue Behandlungskonzepte beispielsweise mit Hemmstoffen ansetzen, hoffen die Forscher.

Ein Bedarf ist da: Neue Therapien wären im Fall von Viren wichtig, da es gegen diese Erreger nur wenige Medikamente gibt. Auch zusätzliche Strategien gegen Bakterien sind gefragt aufgrund zunehmender Resistenzen gegen verfügbare Arzneimittel.

Quelle:
Redaktion hautstadt; PM Julius-Maximilians-Universität Würzburg; DFG-Forschungsgruppe „Sphingolipid Dynamics in Infection Control“, Institut für Virologie und Immunbiologie, Universität Würzburg

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