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Gleichviel Kontaktallergien bei Kids mit und ohne Neurodermitis – Unterschiede bei den Allergieauslösern

Allergische Kontaktekzeme treten sowohl bei Kindern mit, als auch bei Kindern ohne Neurodermitis auf.
23. Januar 2018

Allergische Kontaktekzeme treten sowohl bei Kindern mit, als auch bei Kindern ohne Neurodermitis auf. Dermatologen der Universität Amsterdam sowie der University Medical Centre in Amsterdam und Groningen haben geprüft, welche Stoffe am häufigsten für solche allergischen Hautreaktionen verantwortlich sind. Außerdem wollten die Forscher wissen, ob es Unterschiede zwischen den Kids mit und den Kids ohne Neurodermitis in Bezug auf die Kontaktallergie gibt.

Das Team um Dermatologin Maritza A. Middelkamp-Hup vom Medizinischen Hochschulzentrum der Universität Amsterdam wertete Daten von Kindern und Jugendlichen aus, bei denen zwischen 1996 und 2013 der Verdacht auf eine Kontaktallergie bestanden hatte, und die daraufhin einen Allergietest hatten machen lassen. Bei knapp der Hälfte bestätigte sich der Verdacht. Das galt sowohl für die Kids und Teens mit als auch für die Altersgenossen ohne Neurodermitis. Unterschiede zeigten sich vor allem bei den allergieauslösenden Stoffen. Kinder mit Neurodermitis reagierten, so berichten Middelkamp-Hup und Kollegen im Fachblatt Contact Dermatitis, häufiger auf sogenannte Wollwachsalkohole, die zum Beispiel als Emulgatoren zum Einsatz kommen, aber auch darüber hinaus vielfältige Funktionen erfüllen, in Textilien, Leder, Möbeln oder Kühlgeräten. Sie werden verwendet um etwas antistatisch oder geschmeidig zu machen, die Viskosität zu regeln oder im Conditioner die Haare zu pflegen. In kosmetischen Emulsionen fungiert Wollwachsalkohol als Rückfetter, Weichmacher (sog. Emollient) und als Wasser-in-Öl-Emulgator.

Kinder mit Neurodermitis reagierten der Studie zufolge auch häufiger auf: Amerchol L-101, einen Emulgator, der in der Herstellung dünnflüssiger Cremes und Lotionen eingesetzt wird. Außerdem auf Duftstoffe des Fragrance Mix I und auf Perubalsam (Myroxylon pereirae). Letzterer findet sich als Aromastoff in Nahrungsmitteln oder Zigaretten, als Zusatzstoff in Parfums, Körperpflegemitteln oder Heilsalben. Kids mit Neurodermitis reagierten auch häufiger auf ein Tensid aus Körperpflegeprodukten namens Cocamidopropyl betain auf der Basis von Kokosöl. Nicht alle diese Allergene sind in den europäischen Standardtestreihen für Allergien enthalten. Sie könnten daher bei Allergietests übersehen werden, so das Fazit der Forscher.

Quelle:
Redaktion hautstadt, “Contact sensitization in Dutch children and adolescents with and without atopic dermatitis – a retrospective analysis”, Lubbes, S., Rustemeyer, T., Sillevis Smitt, J. H., Schuttelaar, M. L. and Middelkamp-Hup, M. A., Contact Dermatitis 2017, 76: 151–159, doi: 10.1111/cod.12711