Bei der chronischen Hauterkrankung Psoriasis spielen das Immunsystem und entzündliche Prozesse in der Haut und im Organismus eine Schlüsselrolle. Wichtige Therapeutika nehmen daher Einfluss auf immunologische Prozesse im Körper und auf das Entzündungsgeschehen in der Haut. Dabei können beispielsweise mittels Arzneien bestimmte Immunfunktionen heruntergefahren werden, oder es kommt in der Phototherapie UV-Licht zum Einsatz. Da UV-Licht die Entstehung von Hautkrebs fördert und die Immunabwehr auch gegen Krebszellen aktiv ist, besteht die Befürchtung, dass Patienten mit Psoriasis einem höheren Risiko für Hautkrebs ausgesetzt sein könnten. Forscher der Universität Kopenhagen haben sich deshalb die Neuerkrankungsraten für Melanome (schwarzer Hautkrebs) und hellen Hautkrebs in der dänischen Bevölkerung näher angesehen.

Dermato-Allergologe Alexander Egeberg vom Herlev und Gentofte Hospital in Hellerup (Dänemark) und Kollegen haben Daten aus der dänischen Bevölkerung zu Hautkrebsneuerkrankungen aus einem Zeitraum von 16 Jahren analysiert und statistisch ausgewertet. Dabei hatten die Forscher insbesondere Patienten mit Psoriasis und Psoriasis-Arthritis im Blick und unterschieden auch zwischen Patienten mit leichter und mit schwerer Schuppenflechte. Es zeigten sich leicht erhöhte Neuerkrankungsraten (Inzidenz) bei Hautkrebs für Patienten mit Psoriasis. Für Patienten mit leichter Schuppenflechte waren die Raten für Melanome und für hellen Hautkrebs etwas erhöht. Patienten mit schwerer Psoriasis und Psoriasis-Arthritis dagegen hatten ein erhöhtes Risiko für hellen Hautkrebs aber nicht für Melanome, also den deutlich aggressiveren sogenannten schwarzen Hautkrebs. Die dänischen Experten rufen bei diesem Thema weiterhin zur Wachsamkeit auf. Die Ergebnisse wurden im Journal of the European Academy of Dermatology and Venereology veröffentlicht.

Quelle:
Redaktion hautstadt; “Skin cancer in patients with psoriasis”, Egeberg, A., Thyssen, J.P., Gislason, G.H. and Skov, L., Journal of the European Academy of Dermatology and Venereology 2016, 30: 1349–1353. doi: 10.1111/jdv.13619