Heller Hautkrebs: Kennen Menschen, die im Freien arbeiten, ihr Risiko?

Nur vor Risiken, die man kennt und die man wahrnimmt, kann man sich wirksam schützen. Forscher raten deshalb jetzt zu einem neuen Präventionsprogramm, das sich gezielt an Beschäftige richtet, die viel im Freien arbeiten.
30. August 2018

Nur vor Risiken, die man kennt und die man wahrnimmt, kann man sich wirksam schützen. Forscher raten deshalb jetzt zu einem neuen Präventionsprogramm, das sich gezielt an Beschäftige richtet, die viel im Freien arbeiten. Ziel des Programms sollte es nach Auffassung von Dr. Alexander Zink, Dermatologe an der TU München, und Kollegen sein, den Outdoor-Beschäftigten das Risiko für hellen Hautkrebs in ihren Berufen näher zu bringen und besser bewusst zu machen. In einer Studie hatte die Forschungsgruppe Beschäftigte mehrerer Berufszweige online zum Thema heller Hautkrebs befragt. Die Forscher wollten wissen, wie das Risiko für diese potentielle Berufserkrankung von Landwirten, Dachdeckern und Gärtnern wahrgenommen und bewertet wird. Außerdem wurde in der Umfrage danach gefragt, ob und wie sich die Beschäftigten für gewöhnlich bei ihrer Arbeit im Freien vor der UV-Strahlung der Sonne, dem Hauptrisikofaktor, schützen. Die Ergebnisse der Studie wurden im Journal of the European Academy of Dermatology and Venereology veröffentlicht.

Die verbreitetsten Schutzmaßnahmen waren das Tragen einer Kopfbedeckung und von langen Hosen. Bei der Frage nach der Anwendung von Sonnencreme dagegen mussten viele Studienteilnehmer passen: Mehr als zwei von fünf Befragten (43,4 Prozent) gaben an, niemals Sonnencreme während der Arbeit zu verwenden; nur jeder Vierte cremte sich regelmäßig ein. Besonders viele „Sonnencreme-Muffel“ fanden sich unter den Landwirten. Im Allgemeinen waren mehr Nichtnutzer unter den Männern mehr als unter den Frauen. Wer das Hautkrebsrisiko als gering einschätzte, setzte Sonnencreme nur mangelhaft ein und trug seltener langärmelige Shirts, Sonnenbrille und Kopfbedeckung. Am Hautkrebsscreening hatten zwei Drittel der Befragten bislang noch nicht teilgenommen. Die Hochrisikogruppen unter den Beschäftigten sind sich des Risikos für Plattenepithel- und Basalzellkarzinome offenbar noch zu wenig bewusst. Heller Hautkrebs ist seit 2015 in Deutschland offiziell als Berufskrankheit anerkannt.

Quelle:
Redaktion hautstadt; “Do outdoor workers know their risk of NMSC? Perceptions, beliefs and preventive behaviour among farmers, roofers and gardeners”, Zink, A., Wurstbauer, D., Rotter, M., Wildner, M. and Biedermann, T., Journal of the European Academy of Dermatology and Venereology 2017, doi: 10.1111/jdv.14281