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Immer mehr Allergiker/innen: Jede dritte Frau und jeder vierte Mann hat eine Allergie

Immer mehr Menschen in Deutschland haben eine Allergie. Das zeigen neue Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) in Berlin.
22. Mai 2018

Immer mehr Menschen in Deutschland haben eine Allergie. Das zeigen neue Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) in Berlin. Laut einer aktuellen Erhebung “Gesundheit Erwachsener in Deutschland aktuell” (GEDA) aus 2014 und 2015 sind etwa ein Drittel aller Frauen und ein Viertel aller Männer von einer Allergie betroffen. Im Rahmen der Studie wurden 23.342 Personen gefragt, ob sie in den letzten 12 Monaten eine Allergie hatten. Darunter Heuschnupfen, allergische Reaktionen der Haut oder der Augen, Lebensmittelallergien oder andere Allergien; ausgenommen war allergisches Asthma. Insgesamt 28,1 Prozent der Befragten gaben an, aktuell von einer allergischen Erkrankung betroffen zu sein.

Frauen und Männer im jüngeren und mittleren Erwachsenenalter sind dabei häufiger von Allergien betroffen als ältere Menschen im Alter über 65 Jahre. In der oberen Bildungsgruppe ist die Zahl der Allergiker besonders hoch, vor allem bei Erwachsenen im mittleren Alter von 30 bis 64 Jahren. Das gilt sowohl für Frauen als auch für Männer.

Allergische Reaktionen treten an verschiedenen Organsystemen auf. Besonders betroffen sind Haut und Schleimhäute, Atemwege und Darm. Allergien werden einerseits durch genetische Faktoren, andererseits durch äußere Einflüsse verursacht. Die deutliche Zunahme allergischer Erkrankungen in den letzten Jahrzehnten steht vermutlich im Zusammenhang mit einer Reihe von Faktoren. Menschen sind heute weniger Mikroorganismen und infektiösen Keimen ausgesetzt, als Menschen in früheren Zeiten. Auch parasitäre Erkrankungen gingen zurück. Ebenfalls eine erhöhte Allergenexposition und Umweltverschmutzung werden als Ursachen vermutet. Wahrscheinlich spielen auch Veränderungen in der Darmflora sowie veränderte Ernährungs-, Wohn- und Reisegewohnheiten eine Rolle für das Allergiegeschehen.

Allergische Symptome schränken die Lebensqualität der Betroffenen oft erheblich ein. „Wenngleich keine gezielte Abfrage nach einzelnen allergischen Erkrankungen erfolgte, wird ein beachtliches Krankheitspotenzial deutlich“, schreibt das RKI und weiter: „Es kann davon ausgegangen werden, dass jeder positiven Antwort auf die Abfrage ein gewisser Leidensdruck mit entsprechender medikamentöser Behandlung zumindest der Symptome zugrunde liegt.“ Aus diesem Grund, so das RKI, sei eine frühzeitige Diagnostik und angemessene Versorgung für Allergikerinnen und Allergiker von großer Bedeutung.

Quelle:
Redaktion hautstadt, „12-Monats-Prävalenz von Allergien in Deutschland“, Roma Schmitz, Ronny Kuhnert, Michael Thamm, Journal of Health Monitoring 2017 2(1), DOI 10.17886/RKI-GBE-2017-011, Robert Koch-Institut, Berlin