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Lebensqualität bei Neurodermitis und Schwere der Erkrankung proportional

Die chronische Hauterkrankung Neurodermitis nimmt Einfluss auf den Alltag der Betroffenen und auch darauf, wie die Qualität des eigenen Lebens empfunden und erlebt wird.
11. Juli 2017

Die chronische Hauterkrankung Neurodermitis nimmt Einfluss auf den Alltag der Betroffenen und auch darauf, wie die Qualität des eigenen Lebens empfunden und erlebt wird. Zum einen sind da die Symptome wie oft quälender Juckreiz, der zudem auch noch Schlafprobleme bereitet. Zum anderen muss eine aufwändige Hautpflege konsequent und dauerhaft umgesetzt werden, ggf. sind Medikamente einzunehmen. Auch Reaktionen im sozialen Umfeld können zuweilen unerfreulich ausfallen. Die Mehrzahl der Neurodermitispatienten fühlt sich daher in der Lebensqualität beeinträchtigt. Eine Studie der Universität Kopenhagen hat jetzt insbesondere den Zusammenhang zwischen der Erkrankungsschwere und der Lebensqualität bei Patienten mit Neurodermitis untersucht.

Das Team um Jesperg Holm, Dermatologe am Bispebjerg Hospital in Kopenhagen (Dänemark), hat bei 250 ambulant betreuten Neurodermitispatienten mit Hilfe standardisierter Methoden und Fragebögen die Schwere der Erkrankung und die Lebensqualität ermittelt. Außerdem interessierten sich die Forscher für Veränderungen im sogenannten Filaggrin-Gen und für begleitende Allergien. Dabei stellte sich heraus, dass die Schwere der Hauterkrankung offenbar einen unmittelbaren Einfluss auf die Lebensqualität der Patienten hat. Der negative Einfluss der Neurodermitis auf die Lebensqualität verhielt sich proportional zur Erkrankungsschwere. Für eine geringe Lebensqualität sorgte besonders auch das Vorhandensein eines Gesichtsekzems. Frauen mit Neurodermitis empfanden im Durchschnitt eine geringere Lebensqualität als betroffene Männer. Jeweils 46/47 Prozent der Patienten hatten zusätzlich noch Asthma oder/und Heuschnupfen. Jeder Fünfte hatte eine sog. Null-Mutation im Filaggrin-Gen und über 60 Prozent eine Allergie auf Luftallergene. Einen Zusammenhang zwischen dem Filaggrinstatus und der Lebensqualität oder der Erkrankungsschwere fanden die Forscher bei ihrer Auswertung nicht.

Quelle:
Redaktion hautstadt; “Quality of life and disease severity in patients with atopic dermatitis”, Holm, J.G., Agner, T., Clausen, M.-L., and Thomsen, S.F., Journal of the European Academy of Dermatology and Venereology 2016, doi: 10.1111/jdv.13689