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Neurodermitis: Vier Erscheinungsbilder mit unterschiedlichem Allergierisiko

Neurodermitis ist eine recht vielgestaltige Hauterkrankung. Das macht nicht nur die Therapie, das macht auch die Voraussage, wie sich die Erkrankung bei einem Kind entwickeln wird, zu einer Herausforderung.
24. Januar 2019

Neurodermitis ist eine recht vielgestaltige Hauterkrankung. Das macht nicht nur die Therapie, das macht auch die Voraussage, wie sich die Erkrankung bei einem Kind entwickeln wird, zu einer Herausforderung. Gleiches gilt für vorbeugende Maßnahmen, die beispielsweise den Etagenwechsel hin zu allergischen Erkrankungen verhindern könnten. Eine Studie aus der Schweiz liefert jetzt neue Anhaltspunkte für die zukünftige Entwicklung wirksamer Präventionsstrategien. Die Forscher haben die Neurodermitis in vier unterschiedliche Erscheinungsformen unterteilt.

Die Untergruppen unterscheiden sich zum einen im Erkrankungsalter und zum anderen im Verlauf der Symptome. Die Forschungsgruppe um Caroline Roduit, Kinderärztin am Universitätsspital in Zürich (Schweiz), fand zwei Untergruppen mit einem frühen Beginn der Erkrankung vor dem zweiten Lebensjahr und eine weitere Gruppe mit spätem Erkrankungsstart nach dem zweiten Geburtstag. Bei einer der beiden frühen Gruppen traten die Symptome vorübergehend (transient) und bei der zweiten dauerhaft (persistierend) auf. Bei der vierten Gruppe von Kindern aus der PASTURE-Studie, auf deren Daten einer europäischen Geburtskohorte die Züricher Forscher für ihre Untersuchung zurückgriffen, traten nur selten oder gar keine Symptome auf. Letztere machte knapp 80 Prozent der Geburtskohorte (8/2002-3/2005) aus.

Wenn beide Eltern Allergiker waren, war das Risiko der Kinder an der frühen dauerhaften Form zu erkranken fünffach erhöht, berichten die Forscher. Welcher der vier Untergruppen die Kinder angehörten, hatte Einfluss auf ihr Risiko später eine Nahrungsmittelallergie oder Asthma zu entwickeln. Kinder mit sehr frühem Beginn der Neurodermitis bekamen sehr viel häufiger eine Nahrungsmittelallergie als andere Kids. Die frühe Gruppe mit vorübergehenden Symptomen hatte ein mehr als dreifaches und die frühe Gruppe mit dauerhaften Symptomen sogar ein mehr als siebenfaches Risiko dafür. Für Kinder, die früh dauerhaft Symptome hatten, war auch das Asthmarisiko mehr als doppelt so groß wie für Kinder, die erst nach dem zweiten Geburtstag Symptome entwickelten. In diesen beiden Gruppen bekamen zudem drei- bis viermal soviele Kids einen Heuschnupfen.

Quelle:
Redaktion hautstadt; „Phenotypes of Atopic Dermatitis Depending on the Timing of Onset and Progression in Childhood“, Caroline Roduit et al., and the PASTURE Study Group, JAMA Padiatrics 2017, doi: 10.1001/jamapadiatrics.2017.0556. (PASTURE: Protection against Allergy Study in Rural Environment)