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Psoriasis: Von Mikrowunden und Autoantikörpern

In von Schuppenflechte (Psoriasis) betroffener Haut bilden sich Mikrowunden und der Organismus ist bestrebt, diese zu heilen.
5. Juni 2018

In von Schuppenflechte (Psoriasis) betroffener Haut bilden sich Mikrowunden und der Organismus ist bestrebt, diese zu heilen. Dermatologen und Rheumatologen der Universität in Szeged (Ungarn) sind zwei Faktoren nachgegangen, die für die Entstehung dieser Mikrowunden und die daraus resultierenden Wundheilungsprozesse in der Haut eine Rolle spielen. Es handelt sich dabei um zwei Eiweißmoleküle (Proteine), die als Laminin und als Integrin bezeichnet werden. Sie haben wichtige Funktionen beim Zusammenhalt der Gewebe und bei Entzündungsprozessen. Bei Psoriasis gibt es im Bereich Laminin Veränderungen, die sich auch auf die Interaktion zwischen Laminin und Integrin auswirken könnten, berichten die Forscher um Erstautorin Brigitta Gál. Die Störung könnte zur Produktion von Autoantikörpern führen. Die Gruppe hat deshalb im Blutserum von Patienten nach Autoantikörpern gegen eine bestimmte Integrinform, das α-6-Integrin; gesucht.

Gál und Kollegen untersuchten das Blut von Patienten mit Psoriasis vulgaris, Psoriasis-Arthritis (PsA) sowie rheumatoider Arthritis und verglichen die Ergebnisse mit denen von gesunden Kontrollpersonen. Fündig wurden die Forscher in Sachen Auto-Antikörper bei einem knappen Drittel der Patienten beider Formen der Schuppenflechte (P. vulgaris, PsA). Keine Auto-Antikörper gegen Integrin waren dagegen bei gesunden Kontrollpersonen und bei Patienten mit rheumatoider Arthritis zu finden. Die Symptome bei dieser entzündlichen Gelenkerkrankung ähneln denen der Psoriasis-Arthritis (PsA), und doch sind es zwei verschiedene Erkrankungen. Die Anti-α-6-Integrin Auto-Antikörper sind möglicherweise an der Entstehung der Mikrowunden und den charakteristischen Wundheilungsprozessen bei Psoriasis beteiligt, vermuten die Autoren.

Quelle:
Redaktion hautstadt; “Increased circulating anti-α-6-integrin autoantibodies in psoriasis and psoriatic arthritis but not in rheumatoid arthritis”, Gál, B., Dulic, S., Kiss, M., Groma, G., Kovács, L., Kemény, L. and Bata-Csörgő, Z., The Journal of Dermatology 2017, 44: 370–374. doi: 10.1111/1346-8138.13667