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Rasche Gesichtsrötungen, langanhaltende Knötchen und Pusteln – Rosazea: Eine häufige Hauterkrankung in Deutschland

Anders als Neurodermitis oder Schuppenflechte ist die Hauterkrankung Rosazea in der Bevölkerung nicht sehr bekannt.
7. März 2017

Anders als Neurodermitis oder Schuppenflechte ist die Hauterkrankung Rosazea in der Bevölkerung nicht sehr bekannt. Das könnte daran liegen, dass sie nicht sehr häufig auftritt. Doch das Gegenteil ist der Fall, wie eine aktuelle Studie aus Kanada, Deutschland und Russland zeigt.

Von der Hauterkrankung Rosazea ist in erster Linie das Gesicht betroffen. Kennzeichnend sind Hautrötungen im Bereich der Wangen und des Kinns, auch Stirn und Nase können betroffen sein. In einem späteren Stadium können Knötchen und Eiterpusteln hinzukommen. Diese bilden sich anders als bei einer Akne jedoch nicht auf Basis der Haarfollikel. Die Gesichtshaut reagiert bei Rosazea typischerweise empfindlich auf äußere und innere Reize. Das können Seifen, Alkohole oder Kosmetika ebenso sein wie UV-Licht, Hitze oder Reibung. Auch der Genuss bestimmter Speisen und Getränke kann die Hauterscheinungen bei Rosazea fördern. Scharf gewürzte Speisen, alkoholische oder heiße Getränke, Emotionen, Stress, ein Saunabesuch, all das kann, vermutlich durch die gefäßerweiternde Wirkung, zu plötzlich auftretenden Rötungen des Gesichts führen.

Die Forscher um Jerry Tan von der Universität von Western Ontario (Kanada) und Prof. Dr. med. Helmut Schöfer, Dermatologe und Infektiologe an der Universitätshautklinik am Klinikum der Goethe Universität in Frankfurt a.M., haben nun untersucht wie häufig Rosazea in der allgemeinen Bevölkerung in Deutschland und Russland vorkommt. Ein Screening unter mehr als 6.000 Personen in verschiedenen Städten Deutschlands und Russlands ergab, dass hierzulande jeder Achte (12,3 Prozent) und in Russland fünf Prozent der Bevölkerung von Rosazea betroffen ist/sind. Drei Viertel davon sind Frauen mit einem mittleren Alter von 40 Jahren und einer empfindlichen Haut. Fast jede/r fünfte Betroffene war zwischen 18 und 30 Jahren alt. Die überwiegende Mehrheit der Teilnehmer mit Rosazea (80 Prozent) hatte vor der Studie noch keine entsprechende Diagnose erhalten. Mehr als ein Drittel der Studienteilnehmer berichtete von mittelmäßigen bis starken nachteiligen Auswirkungen der Rosazea auf die Lebensqualität.

Quelle:
Redaktion hautstadt; “Prevalence of rosacea in the general population of Germany and Russia – The RISE study”, Tan, J., Schöfer, H., Araviiskaia, E., Audibert, F., Kerrouche, N., Berg, M. and the RISE study group, Journal of the European Academy of Dermatology and Venereology 2016, 30: 428–434. doi: 10.1111/jdv.13556