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Screening auf Begleiterkrankungen und Vernetzung der Arztgruppen – Psoriasis-Patienten sollen besser medizinisch versorgt werden

Die Hauterkrankung Schuppenflechte ist vermehrt von Begleiterkrankungen wie beispielsweise dem metabolischen Syndrom verbunden.
31. August 2017

Die chronische Hauterkrankung Schuppenflechte (Psoriasis) ist mit dem vermehrten Auftreten von Begleiterkrankungen wie beispielsweise dem metabolischen Syndrom verbunden. Diese wurden jedoch lange nicht in dem notwendigen Maße beachtet, systematisch diagnostiziert und entsprechend behandelt. Die Dermatologen wollen deshalb die Begleiterkrankungen bei Psoriasis verstärkt in den Blick nehmen und sich gleichzeitig bundesweit besser vernetzen, auch interdisziplinär, also mit anderen Arztgruppen. Dazu werden z.B. auch regionale Psoriasisnetze gegründet. Im Auftrag der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) und des Berufsverbandes der Deutschen Dermatologen (BVDD) wurden zudem in einem breiten Konsens ‘Empfehlung zur Früherkennung von Begleiterkrankungen‘ innerhalb der hautärztlichen Routineversorgung entwickelt und veröffentlicht. Sie sollen das Screening auf Begleiterkrankungen bei Psoriasis bundesweit vereinheitlichen und im Expertenkonsens verabschiedete Schemata dafür zur Verfügung stellen. Umgesetzt werden soll das Ganze im Rahmen der „Regionalen Psoriasisnetze“ („PsoNet“). In Arbeitsgruppen haben die Fachleute zudem die wissenschaftliche Literatur nach Veröffentlichungen über Begleiterkrankungen hin durchsucht – und viel gefunden.

Für 15 Gruppen von Begleiterkrankungen wurden vergangenes Jahr über 2.000 Fachpublikationen gesichtet. Dabei kam einiges zutage: Psoriasis ist mit dem vermehrten Auftreten von zahlreichen Krankheiten verbunden wie: Bluthochdruck (Arterielle Hypertonie), Fettstoffwechselstörungen (Dyslipidämie), Fettleibigkeit (Adipositas), Diabetes, metabolisches Syndrom, nicht-alkoholische entzündliche Fettleber, Depression, Nikotinmissbrauch, Alkoholmissbrauch, chronische entzündliche Darmerkrankungen, Psoriasis-Arthritis oder maligne Lymphome. Für diese zwölf Krankheitsbilder hat eine bundesweite, interdisziplinäre Arbeitsgruppe von Experten verschiedener Fachrichtungen Screenings entwickelt. So soll die medizinische Versorgungsqualität für Patienten mit Psoriasis verbessert werden. Profitieren sollen die Patienten auch durch eine bessere Zusammenarbeit mit anderen Arztgruppen wie Internisten, Rheumatologen oder Psychologen sowie zwischen Kliniken und Praxen.

Quelle:
Redaktion hautstadt; „Früherkennung der Komorbidität bei Psoriasis: Konsensusempfehlungen der Nationalen Konferenz zur Versorgung der Psoriasis“, Radtke, M. A., Mrowietz, U., Feuerhahn, J., Härter, M., von Kiedrowski, R., Nast, A., Reich, K., Strömer, K., Wohlrab, J. und Augustin, M., JDDG: Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft 2015, 13: 674–690, doi:10.1111/ddg.70_12643; PsoNet – regionale Psoriasis-Netze in Deutschland, www.psonet.de