Chromate, Salze des Metalls Chrom, sind in Deutschland neben Nickel und Kobalt häufig für Kontaktallergien verantwortlich. Oftmals gehen die Sensibilisierungen bei Chromaten auf die berufliche Tätigkeit der Betroffenen zurück. Aber auch im privaten Bereich gibt es Gegenstände die Chrom enthalten können, wie Leder, Farben oder Holzschutzmittel. Im beruflichen Bereich war insbesondere das durch Zement ausgelöste Kontaktekzem im Baugewerbe häufig. Um den hohen Erkrankungszahlen entgegenzuwirken wurde in den 90er Jahren chromatarmer Zement eingeführt und die Unternehmen angehalten nur noch diesen zu verwenden. Die Chemikalien-Verbotsverordnung legte dann den Grenzwert für Zement und Zubereitungen, die Zement enthalten, von 2 mg/kg verbindlich fest. Auch in Skandinavien hatte die Gesetzgebung den zulässigen Chromatgehalt für Zement beschränkt. Forscher des Skåne Universitätshospitals in Malmö (Schweden) haben jetzt in einer Stickprobe geschaut, wie es heute mit der Kontaktallergie auf Chromate beispielsweise bei Betonfacharbeitern aussieht.
In einer Fabrik, die Wandteile und Balken aus Beton fertigt, waren unter den Mitarbeitern Kontaktekzeme neu aufgetreten. Insgesamt 24 Kollegen unterzogen sich daraufhin einem Allergietest, und in vier Fällen stellte sich Kaliumdichromat als Verursacher heraus. Alle vier reagierten im Allergietest außerdem auf weitere Additive (Zusätze) im Zement wie Amine (z.B. Ethylen-diamin-dihydrochlorid). Die Berufs- und Umweltdermatologen um Erstautor Martin Mowitz weisen deshalb darauf hin, dass trotz Gesetzgebung zur Beschränkung des Chromatgehalts in Zement nach wie vor neue Fälle von Chromatallergien bei Betonfacharbeitern auftreten. Da darüber hinaus auch beruflich bedingte Kontaktallergien auf Amine bei Arbeitern gefunden werden, die Zement oder Beton ausgesetzt sind, empfehlen Mowitz und Kollegen im Fachmagazin Contact Dermatitis, dies in Allergietests zu berücksichtigen.
Quelle:
Redaktion hautstadt; “Chromate and amine contact allergies in workers manufacturing precast concrete elements”, Mowitz, M., Zimerson, E., Hauksson, I. and Pontén, A., Contact Dermatitis 2016, doi: 10.1111/cod.12661