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Warzen bei Kindern: Verlauf, Therapie, Spontanheilung?

Es gibt viele Warzenarten und noch mehr Möglichkeiten sie zu therapieren. Einige Behandlungsarten sind sanft, andere recht aggressiv. Die eine Therapie für alle Warzen gibt es nicht. Ausgelöst werden Warzen zumeist durch eine Infektion mit einem der mehr als 100 verschiedenen „low-risk“ humanen Papillomviren (HPV).
13. Oktober 2016

Es gibt viele Warzenarten und noch mehr Möglichkeiten sie zu therapieren. Einige Behandlungsarten sind sanft, andere recht aggressiv. Die eine Therapie für alle Warzen gibt es nicht. Ausgelöst werden Warzen zumeist durch eine Infektion mit einem der mehr als 100 verschiedenen „low-risk“ humanen Papillomviren (HPV). Die allermeisten Warzen sind harmlos, einige wenige verursachen heftige Schmerzen. Um die besten Ergebnisse und die geringsten Unannehmlichkeiten für die Patienten zu erzielen, muss die Behandlung individuell angepasst werden. Doch ist es überhaupt in jedem Fall nötig zu behandeln? Welche Therapie hilft? Die meisten harmlosen Warzen verschwinden bei gesunden Kindern nach einer gewissen Zeit ganz von allein wieder, im Durchschnitt nach zwei Jahren. Zwischenzeitlich kann es jedoch durch die Warzenviren zur Ansteckung auf andere Körperareale oder bei Kontaktpersonen kommen. Auch bei den hartnäckigeren und zudem meist schmerzhaften Fußsohlenwarzen (sog. Dornwarzen) sollte unverzüglich eine Therapie eingeleitet werden. Kinder- und Hautärzte der Johns Hopkins University School of Medicine in Baltimore (Maryland, USA) haben jetzt die demografische Entwicklung und den Verlauf von Warzen bei Kindern in einer Studie untersucht. Sie sind zu der Ansicht gelangt, dass auf eine aggressive destruktive Behandlung zu verzichten ein vernünftiger Ansatz für das Management von harmlosen Hautwarzen bei den meisten Kindern sein kann. Diese Option sollte in das Beratungsgespräch mit einfließen.

Die Forscher um Anne M. Kuwabara und Dr. Barbara M. Rainer befragten Kinder mit Warzen im Alter von 0 bis 17 Jahren bzw. deren Eltern und werteten die Daten aus. Rainer, Kuwabara und Kollegen wollten unter anderem erfahren, ob die Warze behandelt wurde oder nicht und wenn ja, welche Therapien angewandt worden waren. Darüber hinaus erfragten sie die Zeit bis zum Verschwinden der Warze.

Die Hände, der Kopf und der Nacken waren die am häufigsten von Warzen betroffen Körperareale. Bei den meisten Kindern waren die Warzen in irgendeiner Form behandelt worden. Insgesamt verschwanden die Warzen bei zwei Dritteln der Kinder innerhalb von zwei Jahren und bei 80 Prozent innerhalb von vier Jahren, unabhängig von der Behandlung. Warten auf Spontanheilung macht jedoch offenbar weniger Sinn bei jungen Patienten mit eingeschränkter Immunabwehr, wie z.B. bei Neurodermitis. Auch bei Patienten die Warzen in mehreren Körperarealen haben sollte zügig eine nicht aggressive Therapie durch äußerliche Arzneimittel eingeleitet werden. In diesen Gruppen dauerte es nämlich meist deutlich länger bis die Warzen wieder verschwanden.

Quelle:
Redaktion hautstadt; “Children with Warts: A Retrospective Study in an Outpatient Setting”, Kuwabara, A. M., Rainer, B. M., Basdag, H., Cohen, B. A., Pediatric Dermatology 2015, doi: 10.1111/pde.12584